Die Glocken
Die fünf Glocken im romanischen Westturm
Große Glocke (Totenglocke)
Inschrift: "Requiem aeternam dona eis, Domine"
Übersetzung: "Herr, gib Ihnen die ewige Ruhe"
Die große Glocke verkündet den Tod eines Gemeindemitglieds und läutet ansonsten nur zum Vollgeläut an Festtagen. Sie ist die Uhrglocke für die Stundenschläge.
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Marienglocke
Inschrift: "Angelus domini nuntiavit mariae"
Übersetzung: "Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft"
Die Marienglocke kündigt mit ihren neun Schlägen den Angelus an und ist Teil des Sonntagsgeläuts.
Antoniusglocke
Inschrift: "Regnum Christi regnum sempiternum. Sanctus Antonius, ora pro nobis."
Übersetzung: "Das Reich Christi ist ein immerwährendes Reich.
Heiliger Antonius, bitte für uns."
Die Antoniusglocke läutet dreimal täglich den Angelus und ist Teil des Sonntagsgeläuts.
Auch an Werktagen ruft sie zum Gottesdienst.
Agathaglocke
Inschrift: "Sancta Agatha hanc civitatem liberet ab incendies"
Übersetzung: "Heilige Agatha, befreie diese Stadt vor Bränden"
Die Inschrift zielt auf die Hl. Agatha als Patronin der Stadt und Feuerwehr. Sie ist Teil des Sonntagsgeläuts. Außerdem ist sie Uhrglocke für die Viertelstundenschläge.
Das aktuelle Geläut aus diesen vier Glocken wurde 1948 von der Glockengiesserei Albert Junker, Brilon gegossen. Sie sind an geraden Stahljochen aufgehängt und aus Glockenbronze gefertigt.Das Geläut, welches zuvor die Christen zum Gottesdienst rief, war den Weltkriegen zum Opfer gefallen und wurde eingeschmolzen.
Die Marienglocke von 1467
Inschrift: "Maria heit ick, wei mi horet dei bede sick. Santus Antonius Jesus 1467"
Übersetzung: "Maria heiß ich, wer mich höret, der bete"
Auch die kleine Vesperglocke (Marienglocke) aus dem Jahre 1467 wurde abtransportiert, blieb jedoch verschont. Diese wurde erst 1942 wieder aufgefunden und zurückgebracht. Da sie tonlich nicht zum Rest des Geläuts passt, gibt es ein Allendorf eine Tradition:
Ihr zierlicher, reiner Ton läutet, wenn im Gottesdienst das Evangelium verkündet wird.
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Sie ist am geraden Holzjoch aufgehangen und wurde von Gießer Johann von Dortmund gegossen, wie die Schulterinschrift "Johann von Dorpmunde gote mick" der gleichen Glocke in Eslohe belegen dürfte.
Die kleine Glocke im Dachreiter der alten Kirche
Franziskusglocke (Kleppglocke)
Inschrift: "Sub patrocinio sancti franzisci anno 1768"
Übersetzung: "Unter dem Schutz des Hl. Franiskus im Jahre 1768"
Gegossen wurde Sie von Johann Michael Stocky aus Saarburg. Diese kleine Glocke ist ein echter "Hektiker" - 3 Minuten vor dem Gottesdienst ruft sie mit ihren schnell aufeinander folgenden Schlägen den Kirchenbesuchern zu "Beeil' dich, es wird höchste Zeit."
Doch sie kann auch anders: So verkündet sie nach außen hin die Wandlung der heiligen Messe: Wenn die Wandlungsworte über Brot und Wein gesprochen werden und die Messdiener mit den Altarschellen auf diesen besonderen Moment hinweisen, signalisiert sie nach außen den besonderen Augenblick der Eucharistie.